Israels Staatspräsident Izchak Herzog hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zurückgewiesen. “Ich respektiere die Freundschaft und die Meinung von Präsident Trump”, sagte Herzog dem US-Nachrichtenportal Politico und verwies auf Trumps Verdienst um die Rückholung der Geiseln aus dem Gazastreifen. Aber Israel sei “natürlich ein souveränes Land, und wir respektieren das israelische Rechtssystem und seine Anforderungen in vollem Umfang”, sagte Herzog.
Gegen Regierungschef Netanjahu läuft seit mehr als fünf Jahren ein Korruptionsprozess. Er ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Trump hatte Herzog wiederholt dazu aufgefordert, Netanjahu zu begnadigen. Er glaube, dass die Anklage gegen Netanjahu politisch motiviert und nicht gerechtfertigt sei, hieß es in einem von Trump unterschriebenen Brief an Israels Präsidenten, den Herzogs Büro zuletzt veröffentlichte. Auch bei einem Besuch in Israels Parlament im Oktober hatte Trump die Forderung geäußert.
Am vergangenen Wochenende bat Netanjahu dann Herzog selbst offiziell um Begnadigung. Herzog sagte Politico, es gebe nun ein Verfahren, das unter anderem über das Justizministerium und das juristische Beratungsteam seines Büros laufe. Das Gesuch sei “außergewöhnlich” sagte Herzog, “und bei seiner Behandlung werde ich vor allem berücksichtigen, was im besten Interesse des israelischen Volkes ist”.
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