Nach dem Angriff auf zwei US-Nationalgardisten in
Washington, D. C. gehen die US-Behörden davon aus, dass sich der aus Afghanistan
stammende Tatverdächtige erst nach seiner Einreise in die Vereinigten Staaten
radikalisiert hat. “Wir gehen davon aus, dass er sich radikalisiert hat, seit
er hier im Land ist”, sagte Heimatschutzministerin Kristi Noem dem Fernsehsender
NBC.
Im TV-Sender ABC ergänzte sie, die Radikalisierung habe
vermutlich durch Kontakte in seiner Heimatgemeinde und seinem Bundesstaat stattgefunden.
Die Ermittler befragten derzeit Personen aus dem näheren Umfeld des
Verdächtigen, darunter auch Familienmitglieder.
Am Mittwoch waren zwei Nationalgardisten nur wenige
Häuserblöcke vom Weißen Haus entfernt angeschossen worden. Eine Soldatin erlag ihren Verletzungen. Der zweite Nationalgardist wurde schwer verletzt. Der
mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Das Motiv für die Tat ist unbekannt.
Tatverdächtiger erhielt Asyl in den USA
Der 29-jährige Verdächtige war Behördenangaben zufolge 2021
im Rahmen eines Aufnahmeprogramms der US-Regierung nach dem Abzug der US-Truppen aus Afghanistan in die USA gekommen. Mit dem Programm durften nach dem Rückzug des US-Militärs im Jahr 2021 rund 76.000 Afghaninnen und Afghanen in die USA einreisen, von denen viele zuvor als Ortskräfte für US-Streitkräfte und Diplomaten tätig gewesen waren.
Der Verdächtige erhielt im April 2025 Asyl – drei Monate, nachdem Donald Trump sein
Amt als US-Präsident angetreten hatte. Der Afghane habe “einer Partnertruppe” in
Kandahar angehört und mit der US-Regierung und dem
Geheimdienst CIA zusammengearbeitet, hieß es.
Trump reagierte auf den Angriff in Washington, D. C. mit
einer weiteren Verschärfung seiner Asylpolitik: US-Behörden nehmen vorerst
keine Visaanträge von Menschen aus Afghanistan mehr an. Zudem werden nach Angaben der US-Regierung alle Asylentscheidungen ausgesetzt. Trump kündigte außerdem an,
alle Afghanen, die unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden über
dessen Aufnahmeprogramm für afghanische Ortskräfte oder anderweitig in die USA
eingewandert waren, erneut überprüfen zu lassen.
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