Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 50/2025.
Als mein Kind fünfeinhalb Monate alt war, hörte es auf zu schlafen. Tagsüber schlief es nur, wenn ich es in eine Trage schnallte und nach draußen ging. Vorausgesetzt, es fuhr kein Müllauto vorbei oder ein anderes Kind schrie oder ich blieb stehen. Dann wachte das Kind auf. Nachts war es jede Stunde wach. Es wollte nicht mehr in seinem Bett liegen. Auch nicht in meinem. Das Kind (so war mein Eindruck, denn man kann ja nicht fragen) wollte nicht kuscheln, hatte keinen Hunger, ihm war nicht kalt oder warm, es musste nicht. Es wollte einfach nicht schlafen, denn wach zu sein, war viel interessanter.
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