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Nobelpreisträger Ales Bjaljazki : “Unser Kampf geht weiter”

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Der belarussische Bürgerrechtler Ales Bjaljazki ist nach Litauen ausgereist. Er und Maria Kolesnikowa haben sich erstmals seit der Freilassung zu Wort gemeldet.

Der belarussische
Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki will sich nach seiner Freilassung weiter für die
Freiheit politischer Gefangener und die Bürgerrechte einsetzen. “Unser
Kampf geht weiter”, sagte der 63-Jährige nach seiner Freilassung dem
Oppositionssender Belsat in Vilnius. Den ihm 2022 verliehenen
Nobelpreis nannte er eine “Anerkennung unserer Arbeit, unserer noch
nicht verwirklichten Bestrebungen”.

Das Nobel-Komitee in Oslo äußerte sich nach der
Freilassung Bjaljazkis “äußerst erleichtert und erfreut”. Bjaljazkis
Freiheit sei “ein überaus willkommener und lang ersehnter Moment”, teilte Nobel-Komitee-Chef Jörgen Watne Frydnes mit. Er forderte die Freilassung aller weiterhin in Belarus inhaftierten 1.200
politischen Gefangenen: “Ihre fortgesetzte Inhaftierung verdeutlicht die
anhaltende, systematische Repression im Land.”

Nobelpreisträger Ales Bjaljazki: Maria Kolesnikowa beim Protest in Minsk gegen die gefälschte belarussische Präsidentenwahl 2020

Maria Kolesnikowa beim Protest in Minsk gegen die gefälschte belarussische Präsidentenwahl 2020

Auch die prominente belarussische Politikerin Maria
Kolesnikowa
 sprach wenige Stunden nach
ihrer Freilassung öffentlich: “Ich denke an all jene, die noch nicht frei sind.” In einem Videointerview mit einer ukrainischen Regierungsbehörde sprach sie von einem “großen Glück”, dem ersten Sonnenuntergang wieder in Freiheit. “Ich sehne den Moment herbei, in dem wir uns alle wiedersehen und
umarmen können”, fügte die 43-jährige hinzu. Als eine der wenigen führenden belarussischen
Oppositionellen entschied sich Kolesnikowa gegen die Flucht ins Exil. 2020
wurde sie inhaftiert, immer wieder gab es monatelang kein Lebenszeichen
von ihr.

Belarus spricht von “Begnadigung” durch Lukaschenko

Kolesnikowa und Bjaljazki waren am Samstag
zusammen mit 121 weiteren Gefangenen in Belarus freigelassen
worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe
insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in
einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Zu den Freigelassenen zählt laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna neben Kolesnikowa
und Bjaljazki auch der Oppositionelle Viktor Babariko, der 2020 gegen Lukaschenko kandidiert hatte.

Die Freilassung der Gefangenen erfolgte auf
Vermittlung der USA. Ihr war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen
gegen Belarus vorausgegangen, die den Export von belarussischem Kalidünger betreffen. Laut Wjasna wurden 114 Freigelassene in die
Ukraine gebracht, darunter Maria Kolesnikowa. Andere Entlassene wie Ales Bjaljazki wurden in die litauische Hauptstadt Vilnius gebracht. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass unter den
Freigelassenen auch mehrere Staatsbürger seines Landes seien; demnach
sei die Ukraine an den Vorbereitungen zur Freilassung der Gefangenen beteiligt
gewesen. Selenskyj dankte den USA für ihre “aktive Rolle” und sagte,
dass es nun darum gehen müsse, auch alle Ukrainer in russischer
Kriegsgefangenschaft nach Hause zu holen.

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