Ein alternatives Wohnprojekt in Cottbus ist erneut attackiert worden. Nach Angaben der Polizei wurde am Sonntagabend der Briefkasten mit einem Böller gesprengt. Eine herausgeschleuderte Tür des Briefkastens beschädigte ein Auto. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt zu dem Fall.
Bereits im Mai hatten mehrere Unbekannte das Cottbuser Wohnprojekt «Zelle 79» mit Böllern und Fackeln angegriffen. Die Betroffenen sprachen von einem versuchten Brandanschlag Rechtsextremer. Ende November wurden zudem an den alternativen Jugendclub Chekov in der Stadt rechte Parolen gesprüht.
Bewohner hörten lauten Knall
Die Polizei sicherte Spuren und prüft, ob es Zusammenhänge zwischen den Vorfällen gibt, wie ein Sprecher am Nachmittag sagte. Zuvor war es in Südbrandenburg bei weiteren Jugendeinrichtungen zu Angriffen gekommen.
Laut einer Mitteilung der Initiative «Sichere Orte» hörten Bewohnerinnen und Bewohner der «Zelle 79» in Cottbus um kurz vor 21 Uhr einen lauten Knall, sahen einen gelben Feuerball und rochen Rauch. Verletzt wurde niemand. Mit Blick auf vorausgegangene Attacken sagte die Sprecherin der Initiative, Ricarda Budke: «Die zeitliche Dichte dieser Angriffe ist alarmierend.»
Region in Sorge wegen mehrerer Angriffe
Die Polizei sei auch im Austausch mit den Bewohnern, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Süd. Im Sommer hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Stadt Cottbus und südbrandenburgischer Landkreise: «Insbesondere Menschen, die sich ehrenamtlich subkulturell, sozial oder für gesellschaftliche Vielfalt engagieren, fühlen sich in ihrer Arbeit bedroht.»
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